Heute morgen frühstücken wir mit Blick auf den Vulkan – ein toller, freilich auch bedrohlicher Anblick. In den Reisfeldern arbeiten die Bauern, eine friedliche Atmosphäre – wäre da nicht die riesige Aschewolke.
Doch um halb zehn starten wir wieder zu unserer Tour durch Zentral-Bali. Erste Station an diesem Tage ist der Tempel Pura Kehen. Dort wurden in früherer Zeit die Beamten auf den regionalen König vereidigt.
Auch hier wieder Sarong-Pflicht. Und Frauen dürfen während ihrer Tage ebenso wenig in den Tempel wie nach der Geburt, bis die Kinder die ersten Zähne haben…Irgendwie haben alle Religionen ein Gender-Problem!
Pengelipuran, ein weiteres Museums-Dorf. Es ist wirklich schön erhalten, so dass man die 40 000 Rupien Eintritt (etwa 3 Euro) gerne zahlt. Die Dorfbewohner erhalten alle ein langestrecktes Grundstück zugeteilt. Dort reihen sich Tempelchen, Küche (in der die älteren Bewohner zu schlafen pflegen…) und Wohnbereiche hintereinander. Ein guter Teil ist mittlerweile umgestaltet zum Ladengeschäft, auch die Götter müssen sich den Platz mit dem Warenlager teilen…
Wir gehen bis hinten durch, da parkt das Auto der Familie, die Schweine sind dort untergebracht und natürlich die Toilette.
Weiter geht es zu einer der ca 20 verschiedenen Anlagen, die den berühmten Luwak-Kaffee anbieten. Diese ist besonders schön mit verschiedenen Etagen in die Reisterrassen hinein gebaut. Dort trinken wir einen Cappuccino aus dem Kaffee – es sind die unverdauten Kaffee-Bohnen aus den Ausscheidungen bestimmter Illtisse (Luwaks), die den Kaffee fressen. Der Dung wird gesammelt, die Bohnen gereinigt und geröstet. Die Fermentierung beim Durchwandern des Verdauungstracks der Tiere gibt tatsächlich einen besonderen – und angenehmen – Geschmack.
Weiter ins Dorf Petulu. Dort hatte man große wirtschaftliche Sorgen – da hat der Gott der Reiher-Vögel den Dortbewohnern geraten, eine bestimmte Sorte Reiher zu hegen und zu pflegen – dann werde Wohlstand und Glück ins Dort zurück kommen. Das traf auch zu, denn die Reiher ziehen seit Jahren Horden von Touristen an, denen man allesamt einen Obolus abverlangt – zu Ehren des Gottes, der diese wahrhaftige Prophezeiung abgab und zum Nutzen der Dorfbewohner…
Dann sollten wir ein weiteres Mal die Reisterrassen von „Eat Pray Love“, durch die Julia Roberts gewandert ist, besichtigen. Anhalten kostet. Deshalb gibt’s hier die Reisterrassen mit Geländer für geizige Westfalen:
Zum Schluss noch der Taman Ayun Tempel in Mengwi.
Schließlich erreichen wir Bilimbing, wo wir bereits vor vier Jahren im Hotel Cempaka waren. Eine wirklich schöne Anlage. Wendelin schwimmt abends und morgens im Pool.
Dank Pak Rupas neuem Auto und unserem Fahrer sind wir heil durch ganz Zentral-Bali gekommen. Der Agung ist nun nicht mehr zu sehen (und auch nicht zuhören). Aber der Flughafen bleibt weiter gesperrt.
Und hier die Karte zur Fahrt